Pfingsten 1998 - Piraten
Der LagerablaufDer Zeitungsartikel
Der Lagerablauf
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Donnerstag:
- Abend: Lageraufbau durch das Aufbauteam
- Vormittag: restlicher Laberaufbau
- Abend: Ankunft im Lager, Offizielle Lagereröffnung, Vorstellen des Programms und der Lagerordnung, "Piratentaufe", Kennenlernspiele, Nachtwanderung
- Vormittag: Aufteilung in Workshops: Karte und Kompaß; Natur und Pflanzen; Knoten; Erste Hilfe; Geschichte der Piraten
- Nachmittag: Spielekette zum Motto "Astrid Lindgren"
- Abend: Beginn des bunten Abends: Darbietung der in den Gruppenstunden vorbereiteten Aktionen, Aufstufungsfeier, Spiele, Singen, …
- Vormittag: Freizeit
- Nachmittag: Ankunft Eltern, gemeinsamer Lagergottesdienst, Kaffee und Kuchen, Gespräche der Leiter mit den Eltern, gemeinsame Spiele
- Abend: Stockbrot backen und Grillen am Lagerfeuer, Abendessen, Spülen
- Vormittag: Lagerabbau, Ökokette, Reflexion
Freitag:
Samstag:
Sonntag:
Montag:
Der Zeitungsartikel
Piraten im Nistertal unterwegs | |
"Im tiefen Wald des Nistertales weit von der Küste entfernt tummelt sich eine zuammengewürfelte Schar unerschrockener Piraten, die sich von ihren Freibeuterfahrten erholen, Kraft für neue Taten sammeln und ihre Talente fördern. Diese Menschen sind ausgezogen, um gegen die Eintönigkeit des Alltages zu streiten und mit viel Phantasie ihr Leben bereichern." So die Einleitung zum diesjährigen Pfingstzeltlager der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) Stamm Betzdorf. Mit 50 Kindern und Jugendlichen machten sie sich auf, um vier Tage lang in Hirtscheid im schönen Nistertal ihre Zelte aufzuschlagen. "Einmal ohne den Luxus und die Bequemlichkeiten des Alltages zusammen Abenteuer erleben. Den Kindern ein Gemeinschaftsgefühl zu geben und jedem ein bißchen Verantwortungsgefühl für die anderen zu übermitteln. Das sind unter anderem Dinge, die wir mit unseren Lagern bezwecken." so Stammesvorsitzender Andreas Schmidt. "Dies erreichen wir z.B. mit der Nachtwache, in der selbst die Jüngsten für jeweils zwei Stunden auf das Lager und auf die schlafenden Freunde aufpassen müssen." Angefangen hatte das Lager mit einer Nachtwanderung, in der die jungen Freibeuter mitten im Wald einen alten Piraten trafen, der ihnen von einem verschollenen Schatz erzählte, welcher irgendwo in der Nähe versteckt sein sollte. Ein großer Seeräuberkapitän, der heute noch als Geist durch die Wälder streift, würde schon seit über 200 Jahren nach ihm suchen, doch ohne Erfolg. Und wirklich. Auf dem Rückweg stand der Geister-Kapitän plötzlich vor Ihnen und beauftragte die Tapferen, ihm bei der Suche zu helfen. |
Das sollte natürlich nicht ohne Vorbereitung geschehen. Am Samstag morgen wurde in verschiedenen Kleingruppen die wichtigsten Fertigkeiten vermittelt. Die Kinder und Jugendlichen übten sich im Karten lesen, Knotentechnik und erster Hilfe, lernten Kräuter, Pflanzen und Natur kennen, sowie ein wenig über die Geschichte der Piraten. So gewappnet machten sie sich am Nachmittag nun auf, den Schatz zu finden. Zuerst mußten sie mit ihren erlernten Kartenleserfähigkeiten bestimmte Punkte auf der Schatzkarte aufsuchen, um von diesen dann zu einem Seeräuber zu finden. Jener stellte ihnen eine Aufgabe, die erst gelöst werden mußte, um weiterzukommen. Im Wald trafen die Schatzsucher dann auf verschiedene Personen, wie z.B. eine Kräuterhexe und eine Händlerin. Diese mußten geschickt befragt und fleißig mit ihnen getauscht werden, um letztendlich einen großen Beutel voll Gold zu finden. Interessant war zu sehen, wie unbedarft die Kinder heute teilweise sind. Eines fragte z.B. "Warum müssen wir denn spülen, habt ihr keine Spülmaschine hier?" Oder während der Nachtwanderung: "Ich weiß, wie ihr uns Angst machen wollt. Wenn wir irgendwo langgehen, dann drückt ihr auf einen Knopf und dann passiert irgendetwas!" Ganz stolz erzählten sie ihre Erlebnisse aus dem Kuhstall, wo sie beim Melken helfen und zugucken durften. "Die Kuh war ja ganz warm!", "Ich habe mit der Hand gemolken. Das ist gar nicht so einfach!", "Die Kühe sind so groß, aber ich habe gar keine Angst gehabt!" um mal ein paar Eindrücke wiederzugeben. "Ich halte es für sehr wichtig, Kindern dieses Erlebnis zu ermöglichen, damit sie den Bezug zur Natur nicht verlieren." sagte Ulli Rahn, der Bauer des Hofes, auf dessen Wiese die Zelte der Pfadfinder standen. Nach einem gemütlichen Sonntag abend mit Spielen, Stockbrot backen und Lieder singen machten sich dann alle am Montag fix und fertig, aber glücklich auf den Heimweg, voller Erwartung auf das nächste Zeltlager, dem "Insel-Jamboree", im September. |